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| 04.05.07 Carl Craig @ Colibri, Stuttgart |
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Freitag, 04.05.07
Ciné Special - Carl Craig
Carl Craig, RAM
Ciné Colibri, Stuttgart, Beginn: 22:00 Uhr
Der blanke Wahnsinn, was hier passiert. Nach Laurent Garnier folgten bislang sicherlich einige hochkarätige Acts, aber hierbei haben wir es mit einem weiteren Fixstern zu tun. Einem genialen Kopf, einem Beethoven, einen Mozart der zeitgenössischen Musik. Kein Superlativ ist zu hoch angesetzt, wenn wir von Carl Craig reden. Es gibt Anekdoten, dass nach einem Carl Craig DJ-Set sich die Leute vor dem DJ-Pult einreihen, um ihm die Hand zu reichen und zu danken, als wäre Gott gerade persönlich erschienen.
Produzenten kommen und gehen. Manche haben eine gute Nummer, andere sind ein Jahr lang fresh und angesagt, wieder andere auch zwei bis drei, wenige schaffen es über ein Jahrzehnt hinweg am Ball zu bleiben oder gar phantastische Musik für die Nachwelt zu hinterlassen. Aber Carl Craig ist definitiv der Größte einer Szene, die einmal House und Techno hieß, aber in den letzten 20 Jahren mit alle ihren dazugekommenen Nischen weit unglaublich nach links und rechts ausgeufert ist.
Daran ist auch Carl Craig nicht ganz unschuldig. Immer wieder hat er neue Marken gesetzt und Spuren hinterlassen. Was Carl Craig von vielen anderen Künstlern unterscheidet, ist die Liebe zu Musik im Allgemeinen und seine Experimentierfreudigkeit. Berührungsängste hat er keine und Engstirnigkeit kennt nicht. Und sicherlich, er ist natürlich mit einem riesigen Talent gesegnet. Seine Diskographie (erste Veröffentlichung 1989) ist ellenlang und der Anteil an durchdachter, perfekter, vollendeter und schöner Musik ist riesig und geht weit über den elektronischen Sektor hinaus. Da wäre z.B. nur sein überaus renommiertes Projekt Innerzone Orchestra, das vielleicht am ehesten noch in die Schublade Jazz passt.
Carl Craig zählt zu der so genannten „zweiten Generation“ an Detroiter Produzenten. Sein Ziehvater hieß Derrick May, der die Brillanz von Craig schnell erkannte. 1991 rief Carl Craig sein Label Planet E ins Leben und es folgten bis zum heutigen Tag Geniestreiche im Akkord. Carl Craig ist der letzte Detroiter der alten Garde, vor dem sich auch eine junge Generation an Partypeople, DJs und Produzenten verneigt. Der Grund: Sein konstant hohes Output an Eigenveröffentlichungen und Remixe, die allesamt heutzutage für die Dancefloors attraktiver als je zuvor sind. Initialzündungen für seinen „zweiten Frühling“ waren wohl die Nummer „Darkness“ und sein Remix für Theo Parrishs „Falling Up“.
Seine Aktivitäten gehen auch weit über das Studio und die DJ-Kanzel hinaus. Im Jahr 2000 initiierte Carl Craig das erste Detroit Music Festival (DEMF). Damit schloss sich ein Kreis, denn die Menschen in der Geburtsstadt von Techno hatten für die Musik nie viel übrig. Beim DEMF feierten aber über eine Million Besucher zum ersten Mal auf ein riesiges Angebot an elektronischer Musik.
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| Beitrag vom 23.04.2007 - 15:39 |
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| benztownpatze |
23.04.2007 - 15:39 |
